Daegu

Die Geschichte des Priorats Daegu

Priorat Unbefleckte Empfängnis Mariens in Wonsan, (Nord) Korea

Im Jahr 1923 kam Abt-Bischof Bonifatius Sauer, OSB der Abtei Tokwon in Korea ins Mutterhaus Tutzing und bat darum, Schwestern in die Mission nach Korea auszusenden. Als Antwort darauf kamen am 21. November 1925 die ersten vier Schwestern von Tutzing in Wonsan, Korea an. Die Schwestern wirkten in den Pfarreien, unterrichteten die Jugend in Sonntags- und Grundschulen und leisteten Gesundheits- und Sozialdienste. Sie nahmen sich besonders der Frauen an und brachten ihnen die Frohe Botschaft, da in der damaligen Kultur keine Frauen an den Versammlungen der Männer teilnehmen konnten.

Schon am Abend ihrer Ankunft in Korea begrüßten sie die ersten vier Kandidatinnen die ersten vier Schwestern und noch in der Nacht führten die Schwestern Interviews mit ihren ersten vier Kandidatinnen. Am 6. Juni 1927 wurde die Gemeinschaft in Wonsan Priorat und fing mit dem Noviziat an, und am 24. Mai 1931 legten die ersten sechs Novizinnen ihre erste Profess ab. Bis zur Auflösung des Priorats waren die Schwestern in Pfarreien tätig, leiteten einen Haesung (Meerstern) Kindergarten, Kliniken und Krankenstationen sowie kostenlose Grundschulen für arme Kinder.

Nach dem zweiten Weltkrieg besetzte die Sowjetunion den nördlichen Teil Koreas, und 1948 wurde die die Demokratische Volksrepublik Korea geboren. Bald danach begann die kommunistische Regierung mit Maßnahmen gegen die Religion, und im Mai 1949 wurde das Priorat Wonsan aufgelöst. Es zählte damals 45 Schwestern (25 Koreanerinnen, 19 Deutsche, 1 Französin). Die koreanischen Schwestern mussten sich entfernen, während die europäischen ins Gefängnis kamen und dann fast 5 Jahre lang Zwangsarbeit im Lager Oksadok erlitten. Im Zwangsarbeitslager starben zwei deutsche Schwestern, die Kommunisten erschossen eine koreanische Schwester, und Oblatin Sr. Agneta Chang wurde in einem Gefängnis in Hamhung getötet. Die drei Schwestern und die Oblatin gehören zu der Gruppe der 38 Märtyrer, deren Seligsprechung bevorsteht. Drei Schwestern mit ewigen Gelübden und drei Jungprofessen sind immer noch in Nordkorea verschollen.

Im Januar 1954 wurden die 18 überlebenden europäischen Schwestern nach Tutzing zurückgeschickt. Nachdem sie sich gesundheitlich erholt hatten, kehrten 10 dieser Schwestern zu den koreanischen Schwesternnach Korea zurück, die sich mittlerweile in Südkorea niedergelassen hatten. Die zehn Schwestern setzten sich erneut für Wachstum und Entwicklung der Schwestern in Korea ein.

Priorat St. Benedikt in Daegu: Flüchtlingsleben und Ansiedlung in Daegu

Während des Koreakriegs (25. Juni 1950 – 23. Juli 1953) kamen die meisten der 1949 zerstreuten koreanischen Schwestern nach Südkorea. Obwohl sie flohen, ohne zu wissen, wo sich die anderen befanden, kamen alle am 9. Dezember 1950 in einem Flüchtlingslager in der Pfarrei Jungang in Busan an und da fanden sie sich als hätten sie sich vorher verständigt! Seitdem ist der 9. Dezember 1950 das Datum des Neuanfangs im Süden. Insgesamt sind 17 koreanische Schwestern aus dem Norden geflohen. Wohltäter kamen den geflüchteten Schwestern zu Hilfe. Die Schwestern übernahmen verschiedene Aufgaben für ihren eigenen Unterhalt, für die anderen Flüchtlinge, und für ihre Mission. Die Schwestern arbeiteten als Krankenschwester im Armeekrankenhaus und nähten und erledigten andere Arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie teilten alles, was sie konnten, mit den anderen Flüchtlingen, die ebenso zu kämpfen hatten. Die Zeit als Flüchtlinge nach der Auflösung des Priorats Wonsan, der Krieg und die Nachkriegszeit brachten unbeschreibliche Härten und Leiden für die Schwestern. Gleichzeitig wurden all die Nöte und Leiden, die die Schwestern in diesen Monaten und Jahren erleiden mussten, zur mächtigen Kraft und Quelle für die zukünftige Entwicklung der Schwestern.

Sr. Othmara Amman aus der neutralen Schweiz war von 1928 bis 1935 Mitglied der Gemeinschaft in Wonsan. Tief berührt von den unglaublichen Nachrichten über den wunderbaren Neuanfang der koreanischen Flüchtlingsschwestern ernannte das Mutterhaus Tutzing Sr. Othmara zu ihrer Oberin. Sie kam im Oktober 1951 in Busan an. Während sie tagtäglich ums Überleben kämpften, träumten die geflüchteten Schwestern auch Träume und suchten nach einem Weg, einen neuen Schritt weiterzugehen. Der Ruf kam von Daegu. Bischof Johann Choi lud die Schwestern in seine Diözese ein. Auf dem Gelände des Ordinariats richtete er ein Haus für die Schwestern ein, und im Oktober 1951 zogen Sr. Otmara und die Schwestern in ihr neues Zuhause ein.

Im Blick auf eine langfristig stabilere Entwicklung und ein Noviziat erwarben die Schwestern schon 1952 ein Haus in Gongpyeong-dong. Die Gemeinschaft Gongpyeong-dong, Daegu, wurde die erste kanonisch errichtete Station. Gewiss war das Haus sogar für diese Gemeinschaft klein. Trotzdem nahmen die Schwestern den größten Raum des Hauses und eröffneten eine kostenlose Klinik für Arme, die Hl. Antonius-Klinik. Letztlich wurde die Hl. Antonius-Klinik unser Reissaatbeet und brachte all unsere weiteren Gesundheitsdienste heute hervor einschließlich der beiden allgemeinen Krankenhäuser: Daegu Fatima Hospital und Changwon Fatima Hospital.

Gottes Segen und die Hilfe im Land und aus Übersee dauerten an. Am 21. Juni 1955 weihten die Schwestern auf dem Gelände eine zweite Station in Sinam-dong und die erste Fatima Klinik ein. Am 29. Juli 1956 wurde die Station Sinam-dong zum Priorat St. Benedikt erhoben. Sr. Othmara wurde zur Priorin ernannt und das Noviziat wurde eingerichtet. Am 8. Dezember 1958 legten in Südkorea zum ersten Mal vier Novizinnen ihre erste Profess ab.

Auch die Schwestern, die nach Deutschland zurückgeschickt wurden, kehrten zu den koreanischen Mitschwestern zurück. Nach den Jahren unbeschreiblichen Leides hielten die Schwestern - nun wieder vereint und wie neugeboren - fest zusammen, dankbar für den von Gott geschenkten Neuanfang im Süden. Dann wuchs die Gemeinschaft und das Fatima Hospital blühte auf. Die Stadt wuchs ebenfalls und umringte schließlich das Kloster und das Apostolat der Schwestern. Schließlich entschieden die Schwestern, dass das Priorat einen geeigneteren Platz für das Leben einer klösterlichen Gemeinschaft brauchte, und das Hospital würden den frei werdenden Platz des Prioratshauses für seine weitere Entwicklung zu schätzen wissen. Eine neue Suche begann.

Unterricht

Unterricht

Daegu 24 Mai 1930

Die ersten 6 koreanischen Novizinnen

Schwestern Nordkorea

Schwestern, die in Nordkorea waren

Gott ging uns voraus. Sasudong war ein von Bergen und Feldern umgebenes Bauerndorf; ein Fluss schlängelte sich vor dem Dorf. Im Jahr 1985 feierten die Missions-Benediktinerinnen von Tutzing hundert Jahre ihres Bestehens und 60 Jahre seit der Ankunft der vier ersten Tutzinger Missions-Benediktinerinnen 1925 in Wonsan, Korea. Am 9. Dezember waren die koreanischen Flüchtlings-Schwestern von Wonsan im Flüchtlingslager zu Busan wieder vereint, und auch am 9. Dezember, 1983, wurde das neue Prioratshaus St. Benedikt eingeweiht.

1987 zählte das Priorat St. Benedikt in Korea 273 Schwestern. Am 16. November 1987 entstand ein neues Priorat in Korea, St. Gertrud. 72 Schwestern des Priorats St. Benedikt wurden Mitglieder des Priorats St. Gertrud, dessen Haus in Seoul vorbereitet wurde. 201 Schwestern gehörten noch zum Priorat St. Benedikt in Daegu.

Im Jahr 2015 zählt das Priorat St. Benedikt in Daegu 351 Professen (330 mit ewiger und 21 mit zeitlicher Profess). Die Schwestern des Priorats St. Benedikt wirken jetzt in 34 Stationen (32 in Korea, 2 im Ausland). Die Apostolate des Priorats St. Benedikt sind Dienst in Pfarreien (33), Krankenpflege (2), Kindergarten (9), Mittelschule und Gymnasium (2), Sonderschule (1), Bibelstudium (7), Sozialdienste (5), Exerzitienhäuser (2), andere Apostolate (z.B. Anstellung in Diözesen) und Dienst innerhalb der Gemeinschaft (z.B. Gebetsapostolat der kranken und alten Schwestern).

Auf dem Weg in die Zukunft

Unser größter Schatz und Vorbild sind unsere bewundernswerten, mutigen Missionarinnen und die älteren Schwestern, die viele Jahre mit Hingabe und persönlichen Opfern gewirkt haben. Wir leben heute, in unserer Zeit, und wollen ihrem vorbildlichen Leben nachfolgen. Im Blick auf die vielen Herausforderungen unserer Zeit bereiten wir uns auf die Zukunft vor, und im Geist St. Benedikts wollen wir uns bemühen, den Menschen unserer modernen Zeit die Werte des Evangeliums zu vermitteln.

Die meisten Kongregationen in der westlichen Welt haben eine schnelle Abnahme der Ordensberufe und dadurch eine rapide Zunahme des Durchschnittsalters erfahren. In den letzten Jahren ist dies auch in Korea der Fall und unser Priorat macht da auch keine Ausnahme. So versuchen wir, dieses Phänomen zu verstehen und es als Einladung und Herausforderung anzunehmen. Nach langem Überlegen und Planen entstanden kürzlich im Bereich des Prioratshauses mehrere Neubauten: Fatima Home und St. Scholastika Haus als Altenheime und für unsere älteren Schwestern; unser Haesong-Kindergarten hat ein neues Gebäude für zehn Klassen; St. Benedict Education Center für Erwachsenen-Bildung durch Bibelstudium, Glaubensvertiefung und kulturelle Formation.

Noch im Anfang begriffen, doch hoffnungsvoll, haben sich mehrere Schwestern mit der ökologischen Spiritualität befasst. Innerhalb der Grenzen unseres Prioratshauses bewirtschaften wir ein großes Ackerland. Hier versuchen wir unser Bestes, um eine ökologische Landwirtschaft zu betreiben und wir genießen umweltfreundliche Produkte. Seit einigen Jahren bauen wir eine ausreichende Menge umweltfreundlicher Kartoffeln und Chinakohlköpfe für unsere Gemeinschaften an. Wir pflanzen auch umweltfreundliche Heilkräuter an für den Eigengebrauch, zum Verschenken und zum Verkauf. Wir versuchen auch, umweltfreundliche Produkte auf dem Markt zu unterstützen. “God sah alles, was er geschaffen hatte und fand es sehr gut (Genesis 1:31).”

Damit in Allem Gott verherrlicht werde!

Kräuterernte

Kräuterernte für Hildegardprodukte

Daegu Fatima Hospital

Daegu Fatima Hospital

Pfarrarbeit

Pfarrarbeit

Interreligiöser Dialog

Interreligiöser Dialog

Kontakt

Daegu Priory House

Missionary Benedictine Priory House of Daegu
363-36 Sasu-ro, Buk-gu,
Daegu
41492 Korea
+82 53 313 3431 4
Email senden
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Priorin: Sr. Christina Moon OSB

Andere Priorate

Generalatsdistrikt

Zum Generalatsdistrikt gehören die Gemeinschaften in Rom, Bulgarien, Haus St. Benedikt/Tutzing, Jinja (Uganda) und Indien. Die Missions-Prokura ist der Generalleitung unterstellt.

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