Olinda

Geschichte des Priorats Olinda

Die Anfänge

Unsere Kongregation, die 1885 in Deutschland gegründet wurde, kam bald auch schon nach Brasilien. Nachdem die Schwestern in Ostafrika Fuß gefasst hatten, nahmen sie eine Einladung zu einer Gründung in Lateinamerika an.

Im Dezember 1902 erhielt Mutter Birgitta Korff einen Brief des Abtes des Benediktinerklosters von Olinda, Dom Gérard van Caloen, Er war Belgier, aus der Abtei von Maredsous, und ein großer Bewunderer des Missionswerkes unseres Gründers, P. Andreas Amrhein.

Der Brief lautete: „Wir planen, in den kommenden Jahren uns auch der Mission unter den Indianern Brasiliens zu widmen und bereiten unsere jungen Mönche schon darauf vor. Dann brauchen wir auch Missionsschwestern. Es scheint mir gut, dass Sie sich schon jetzt in Brasilien niederlassen, vielleicht in einer Stadt an der Küste. Ich kann Ihnen ein Großes Haus mit einer schönen alten Kirche in Olinda anbieten. (Es handelte sich um die alte Santa Casa de Misericórdia einer portugiesischen Bruderschaft) Das Gebäude ist alt, nicht sehr bequem, aber in gesunder Lage und ausreichend groß, um dort verschiedene gute Werke ausführen zu können. Der Blick über den Ozean ist herrlich.“

So brachen am 29.Juni 1903 acht Schwestern von Sankt Ottilien auf, das damals noch Sitz unserer Kongregation war (Die Verlegung des Mutterhauses nach Tutzing geschah erst 1904).  Die Pionierinnen reisten per Schiff nach Brasilien und kamen am 21. Juli im Hafen von Recife an.

Das erste Noviziat außerhalb Deutschlands

Schon früh stellten sich junge Brasilianerinnen vor, die am missions-benediktinischen Leben interessiert waren. Daher schlug Abt Gérard bereits 1908 vor, die Kongregation solle in Olinda ein Noviziat eröffnen, zur Ausbildung junger Brasilianerinnen als Ordensfrauen und künftige Missionarinnen in seiner Prälatur Rio Branco (Amazonasgebiet)[i]. Am 10.August 1909 stellte Mutter Birgitta Korff das Dokument aus, das die Öffnung eines kanonischen Noviziates im Ausland, d.h. in Olinda, autorisierte. Es war das erste Noviziat unserer Kongregation außerhalb Deutschlands. Am 18. Oktober 1910 machte die erste brasilianische Missions-Benediktinerin, Sr. Brigida de Oliveira, ihre Profess.

Erziehung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Schon am 3. August brachte der Subprior P. Wolfgang, das erste Waisenkind, ein lebhaftes Mädchen von 7 bis 8 Jahren, zu den gerade erst gekommenen Schwestern. Damit begann die Erziehung von Waisenkindern. Im Jahr 1912 konnten die Schwestern dann eine kleine Schule eröffnen, die sich zur heutigen Academia Santa Gertrudes entwickelte.

Die Schwestern widmeten sich der Katechese und christlichen Erziehung, Tätigkeiten die damals von der Kirche in Brasilien als Prioritäten angesehen wurden, wegen der religiösen Unwissenheit des Volkes.

Nach der Eröffnung der ersten Schule wurde die Erziehung der Jugend zum Schwerpunkt und 1920 folgten die Schwestern einer Einladung zur Eröffnung einer Schule in Caruaru. Das Colégio Sagrado Coração ist heute noch die einzige von Ordensfrauen geleitete Schule dort und zählt immer mit vielen Schülern.

Mitten im 2.Weltkrieg, 1943, übernahm das Priorat eine weitere Schule, diesmal in der Landeshauptstadt von Pernambuco, Recife. Sie erwarben das Colégio Nossa Senhora do Carmo, das von einer frommen Dame, Maria do Carmo Lins e Melo, 1919 als christliche Schule gegründet worden war. Über 90 Jahre lang diente diese Schule und wurde 2011 geschlossen, da das frühere Wohnviertel inzwischen sich zu einer Gegend vieler Krankenhäuser, ärztlicher Praxen und Laboratorien gewandelt hatte.

Im Jahre 1955 wurde das Colégio Imaculado Coração de Maria gegründet, in einem neuentstandenen Wohnviertel von Olinda. Die Schule wuchs staendig und ist heute die groesste Erziehungsinstitution unseres Priorates.

Im Jahr 1973 eröffneten wir die Faculdade de Ciências Humanas de Olinda, FACHO, d, h, Fackel. Zunächst hatte die Hochschule ihren Sitz in der Academia Santa Gertrudes und hatte Studenten für Pädagogik, Psychologie und Sprachen. Heute hat die Hochschule ein eigenes Gebäude und bietet auch Kurse in Krankenpflege, Unternehmensverwaltung und Buchhaltung an.

[i] Aus verschiedenen Gründen kamen die Schwestern erst 1922 in die Indianermission unter den Völkern der Wapixana und Makuxi im Amazonasgebiet, am Rio Branco, heute Bundesstaat Roraima. Die letzten Schwestern kehrten 1949 von dort zurück, als die Mission einer andern Kongregation übertragen wurde.

Olinda_Pionierinnen

Die ersten acht Schwestern, die von St. Ottilien aus nach Brasilien aufbrachen

Olinda Academia Santa Gertrudes

Academia Santa Gertrudes

Olinda_Facho

Facho

Sozial-pastorale Tätigkeiten

Schon früh übernahmen die Schulen des Priorates Olinda Sozialarbeit in Armenvierteln und „favelas“. So entstanden das Sozialzentrum Mizael Montenegro Filho in Olinda und S. José do Monte, in Caruaru. In den siebziger Jahren wurden kleine Kommunitäten gegründet, deren Schwestern unter den Armen lebten, um ihnen besser dienen zu können.

Im Jahr 1968 wurde die erste Kommunität in einer Pfarrei ohne residierenden Priester gegründet, in Porteiras, Ceará. Die Schwestern lebten in einem Haus der Pfarrei, schulten die Laien zu pastoralen Diensten und übernahmen diakonale Funktionen. Nach einigen Jahren ziehen sie sich zurück und wirken in einer Pfarrei, wo sie nötiger sind. Wir nennen das Itineranz. Wir können hier, neben Porteiras als Beispiele, Campos Sales nennen, sowie Lavras da Mangabeira und Palestina, im Bistum Crato, Ceará. Im Bistum Pesqueira, innern von Pernambuco, tut die Kommunität von Buique Pionierarbeit bei der Evangelisation.

Gerade in diesem Jahr, nach 25 Jahren pastoralen Dienstes in Malhada de Pedras, Bistum Caetité, im Bundesstaat Bahia, brechen wir auf. Vor zwei Jahren bekam Malhada einen Pfarrer, der für zwei Pfarreien zuständig war. In diesem Jahr bekommt die Pfarrei einen eigenen Priester. So ziehen die Schwestern in Kürze nach Lagoa Real um, einem Ort ohne residierenden Priester, in der gleichen Diözese. So gibt es einen Neuanfang.


Sorge für die Kranken

Von Anfang an widmeten sich die Schwestern unseres Priorates auch den Kranken. Aber erst 1970 wurde ein Krankenhaus eröffnet, São Vicente de Paulo in Barbalha, Ceará, im Bistum Crato. Es wuchs stark an und versorgt im Schnitt täglich rund 1500 ambulante Patienten. Die Region ist nämlich unterversorgt im Gesundheitsbereich. Es fehlt an Personal in diesem Bereich. Inzwischen ist unser Krankenhaus zum Regionalhospital geworden und erhält Patienten aus 50 umliegenden Orten, in Zusammenarbeit mit der Regierung, und versorgt Kranke der Öffentlichen Gesundheitsvorsorge.

Wir bitten den Herrn der Ernte, das er Arbeiter in seine Ernte sende, damit unser Priorat Olinda sowie auch alle andern Priorate und Regionen unserer Kongregation sich großherzig und mit missionarischem Eifer der Evangelisation widmen können, wo immer die Kirche uns braucht.

Damit in Allem Gott verherrlicht werde!

Olinda_Häuserprojekt

Häuserprojekt für Familien

Olinda_Janeiro 2012

Rio de Janeiro

Olinda_Brunnen

Hilfe zum Bau von Brunnen

Olinda-Zirkusprojekt

Zirkusprojekt für Kinder

Kontakt

Sagrado Coração de Jesus, Priorado

Largo da Miseridórdia s/n - Armo
53120-970 Olinda PE
Brasilien
+55 81 3494 9100 Zentrale
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Priorin: Sr. M. Madalena F. de Mendonça

Andere Priorate

Generalatsdistrikt

Zum Generalatsdistrikt gehören die Gemeinschaften in Rom, Bulgarien, Haus St. Benedikt/Tutzing, Jinja (Uganda) und Indien. Die Missions-Prokura ist der Generalleitung unterstellt.

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