Gemeinsam Christus feiern – damit in allem Gott verherrlicht werde!

Unter diesem Motto konnten am 28. und 31.10. mehr als 250 Gäste an einem ganz besonderen Ereignis in unserer Klosterkirche teilnehmen. Von einem generations-, konfessions- und ortsübergreifenden Ensemble wurden im Pop-Oratorium LUTHER das Leben, die Ideen und auch das Ringen Martin Luthers lebendig und mitreißend musikalisch dargestellt. 70 Schwestern, Kinder, Männer und Frauen begeisterten das Publikum, indem sie das Stück von Michael Kunze und Dieter Falk engagiert und bewegend interpretierten.

Wie kam es zu diesem besonderen Projekt?

 „Luther meets Benedikt“ ! (von Sr. Hanna Sattler)

Eine katholische Ordensgemeinschaft einerseits – und ein Pop-Oratorium Luther, von überwiegend externen Mitwirkenden gesungen und gespielt in einem Kirchenraum andererseits. Unvereinbar?

Für uns nicht. Wir sind Benediktinerinnen. Missions-Benediktinerinnen.

In unserem benediktinischen Gemeinschaftsleben und bei Gebet und Arbeit jeder einzelnen Schwester nimmt das Wort Gottes einen zentralen Platz ein. Vier Mal täglich beten, singen und hören wir in unseren gemeinsamen Gebetszeiten Psalmen und andere biblische Texte. In ihrer persönlichen stillen Gebetszeit betrachtet und meditiert jede Schwester Texte aus der Heiligen Schrift und fragt: Was will Gott mir sagen? Das Wort Gottes nimmt sie dann mit in ihren Alltag.

Auch Martin Luther kommt aus der klösterlichen Tradition. Auch er hat Gottes Wort meditiert und betrachtet und sich davon führen lassen. Auch für sein Leben war es Fundament und Richtschnur.

Als missionarische Gemeinschaft bleiben wir mit unserem Beten und Arbeiten nicht hinter Klostermauern. Konfessionelle Unterschiede stellen dabei für uns ebenso wenig eine Grenze dar wie musikalische Stilrichtungen. Wir wollen weitergeben und sichtbar, ja erfahrbar machen, was uns erfüllt und antreibt. Wie Luther wollen wir die frohe Botschaft vom liebenden Gott für alle Menschen verständlich machen und sie dazu ermutigen, als Erlöste zu leben. Und so ist dieses Projekt zum Reformationsjahr für uns Missions-Benediktinerinnen nichts Seltsames oder Unpassendes, sondern etwas ganz und gar Stimmiges – und einfach wunderschön.

„Die Genese- wie alles kam" (von Sr. Katharina Rohrmann)

Erste Ideen zu einem Musikprojekt als Beitrag unserer Gemeinschaft zum Reformationsjubiläum kamen uns bereits im Jahr 2015: Sollen wir nicht unsere Erfahrungen aus internen Musikprojekten nach außen hin ausweiten? Viele von uns haben Freude an Musik aller Stilrichtungen – von Gregorianik bis zu Pop und Jazz; warum nicht den Reformator Luther auf diese Art und Weise würdigen?

Nach der ersten Sichtung des Pop-Oratoriums LUTHER von Dieter Falk und Michael Kunze im Sommer 2016 kamen uns zunächst jedoch…

… „Zweifel, Fragen“: Wie nähern wir uns dem Stück? Wie setzen wir es im Rahmen unserer Möglichkeiten um? Finden wir genug Mitstreiter? Lassen sich unsere Ideen zum Stück und zur Inszenierung verwirklichen? Schaffen wir das überhaupt? 

Doch eines kam zum anderen: Hier im Telegrammstil die weitere Entwicklung

Januar 2017: Anmeldungen zum Projekt treffen ein; erste Chorproben; ein Kinderchor formiert sich.

April 2017: Mit Anna-Sophie Sattler und Eric Lenke im Boot geht es an den nächsten ungewohnten Schritt: Wie stellen wir den Inhalt halbszenisch dar? Unser Bewegungs-Workshop: „So stehe ich – kann ich auch anders?“

Juli 2017: Das große Probenwochenende – mit einem überwältigenden  AHA-Effekt und Begeisterung ob der Ahnung, was und wie das ganze am Ende aussehen könnte.

Oktober 2017: Feinschliff und Vorfreude.

Während der Probenarbeit wurde das Stück immer mehr  zu „unserem“ Luther.

Denn es taten sich – oft unverhofft – neue und unerwartete Möglichkeiten auf: Ideen für die szenische Darstellung, Bekannte, die Technik oder Kostüme bereitstellten, hohes Engagement aller Teilnehmenden in der Probenarbeit,  Beiträge und Ideen für das Probenwochenende,  viele, die ihre Unterstützung anboten... Und so herrschte nun bei aller Erleichterung, dass wir unserem Ziel, dem Publikum Botschaft und Leben Luthers lebendig zu vermitteln, so nahe waren, ein freudiges Staunen: über die Entwicklung, die die erste Idee genommen hat; über die Offenheit aller Mitwirkenden und das Einlassen auf Neues; über gemeinsames Experimentieren; über das Engagement aller Beteiligten; über viele schöne Begegnungen abseits der Proben; über das Wachsen innerhalb der Gemeinschaft; über einen tief wirkenden Geist, der in so manchem Moment spürbar war; ….

Einen Erlebnisbericht über den gemeinsamen Weg bis zu diesem Zeitpunkt können Sie in "kontinente" lesen.

2017 Luther  Anna Sophie 1

Dank und Freude

Nach der letzten Aufführung am 31.10. traf sich das gesamte Ensemble in der Mehrzweckhalle des Klosters zu einer Dernièren-Party, bei der die Freude und Erleichterung und die Erinnerungen an die fast einjährige Probenzeit in froher Stimmung nachklingen konnten.

Dank ging dort ganz besonders an unsere Regisseurin Anna-Sophie Sattler, die dieses Projekt mit dem Leben gefüllt hat, das in den Aufführungen so spürbar vom Ensemble auf das Publikum übersprang.

Unser Dank geht auch an den gesamten Konvent unserer Mitschwestern hier in Tutzing für das Mittragen, für alle Geduld und alles Verständnis. ….

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