Kirchenführer

Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch unsere Klosterkirche:

Betritt man die Klosterkirche von der Klausur her, so wird man gleich empfangen von einem eher ungewöhnlichen Kreuz: Ein alter Korpus Christi ist angebracht an einem neuen Baumstamm, einem Lebensbaum. 

An dem Lebensbaum sprießen Knospen und Blätter. Sie weisen darauf hin, dass uns im Tod Neues Leben geschenkt wird. Und es ist die Einladung an uns, täglich neu den Weg der Nachfolge zu gehen.  

Das Kreuz steht vor einer hellen Holzwand aus massivem Lindenholz. In der Mitte ist eine gelbe Lichtsäule, die aus beiden Seiten der Holzwand herausleuchtet. Es ist  ein warmes gelbes Licht. Auch dieses soll uns an die Auferstehung hinweisen.

Ebenfalls in der Nähe des Klausureingangs ist ein Kreuzweg dargestellt. Auch wenn er mit der Grablegung endet, dürfen wir auch hier beten mit der Gewissheit, das Jesus Christus den Tod überwunden hat. Er ist auferstanden, er lebt und will auch uns zum Ewigen Leben führen.

Geht man um die Holzwand herum, präsentiert sich der gesamte helle Kirchenraum.

Er wurde in der Zeit von Oktober 2003 bis Juni 2004 unter der Leitung des Architekten Robert Reutter, des Künstlers und Restaurators Erwin Wiegerling und in Zusammenarbeit mit uns Schwestern neu gestaltet.

Der Blick wird von allen Seiten auf das Zentrum gezogen: auf den Altar. Er ist die Mitte des Raumes und zugleich Mittelpunkt unserer Ordensgemeinschaft, um den wir uns täglich gemeinsam versammeln.

Der Altar besteht aus einer weißen Marmorplatte, die auf einem mit blau eingefärbten Sand gefüllten Glasfuß ruht. Die blaue Farbe ist voller Symbolkraft: Blau als die Farbe des Himmels, des Göttlichen, des Geheimnisvollen. Sie symbolisiert die Begegnung von Gott und Mensch. Das Blau findet sich auch in einer Glasplatte über dem Tabernakel und in den Fenstern wieder.

Zwischen dem Altarfuß und der Altarplatte sehen Sie ein Acrylgefäß. Es enthält Erde aus den Ländern der Welt, in denen unsere Schwestern leben und wirken.

Diese Erde ist Zeichen unserer Verbundenheit in unserer weltweiten Kongregation und Zeichen unserer Verbundenheit mit den Menschen in aller Welt. Wir werden erinnert an unsere Berufung: „Geht hinaus in alle Welt und verkündet das Evangelium“.

Über dem Altar hängt ein transparentes, lichtumspieltes Kreuz aus Acrylglas, in das ein Ölzweig aus Rom eingelassen ist.

Der Ölzweig gilt als Zeichen des Sieges, der Auferstehung, der Hoffnung und des Friedens.

Auf dem Altar liegt ein kleines Kreuz, auf dem Christus von gelb emaillierten Schmetterlingsflügeln getragen wird. Der Schmetterling ist Sinnbild für die Verwandlung und den Übergang vom Tod zum Leben.

An der Seite des Kirchenraumes ist der Tabernakel aufgestellt .Er ist das sichtbare „Zelt Gottes“ unter uns Menschen. Die Gestaltung ist bewusst zurückhaltend, ja streng. Der Tabernakel, außen vergoldet, ruht auf der Mittelsäule. 

Eine blau getönte Glasscheibe deutet das „Mysterium Sacrum“ hin.

Der Tabernakel dient zur Aufbewahrung des gewandelten Brotes für die Kranken. Er lädt aber auch ein zur stillen Anbetung und zu persönlicher Besinnung.


Vom Mittelblock aus gesehen fällt die große Altarrückwand ins Auge. In der Mitte verläuft die gelbe Lichtsäule. 

Die Altarrückwand aus massivem Lindenholz wurde einerseits eingezogen, um die zwei hinteren Säulen und die Tür zu verbergen, andererseits, um dem Altarraum einen harmonischen Abschluss zu geben. Die künstlerische Gestaltung lässt viele Gedanken zu. In der Mitte verläuft die  gelbe Lichtsäule nach oben. Sie will uns sagen: Erde und Himmel sind durch das göttliche Licht miteinander verbunden.

Die Bedeutung des Lichtes wird auch durch die hellen Kirchenfenster zu beiden Seiten des Raumes unterstrichen. Zu jeder Tageszeit kann ungehindert Licht in den Kirchenraum fließen und wechselnde Reflexe und Akzente setzen. Die Fenster zeigen abstrakt dargestellte Wolkenformationen, wie wir sie hier in der oberbayerischen Gegend oft sehen können. Die blauen Wolken sind Zeichen der Gegenwart Gottes. 

In den Fenstern der Westseite sind es Zitate aus der Benediktusregel, die uns unsere benediktinische Berufung bewusst machen:

In den Fenstern der Ostseite sind Texte aus der Heiligen Schrift eingefügt, die uns an unsere missionarische Berufung erinnern:

Auch ein Blick nach oben lohnt sich. Ein Schriftzug an den vier Säulen über dem Altarraum erinnert uns an die Aussicht auf den Himmel. Er ist immer dort, wo Gott gegenwärtig ist.

An der Südostseite des Kirchenraumes steht auf einem Sockel aus Natursandverputz eine gotische Marienstatue. Eine Bank lädt dort zum Verweilen und zum Gebet ein.

Die Gestaltung einer Kirche ist wichtig, viel wichtiger aber sind wir Menschen, die lebendigen Steine, die das Haus Gottes bilden.

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter Ihnen"                                                                                                                             Mt 18,20

Sie sind herzlich eingeladen, unsere Klosterkirche auch einmal vor Ort zu besuchen. Gerne können Sie auch an unserem Stundengebet oder an der Eucharistiefeier teilnehmen.

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